Aufgabe / Lösung:
Aufgabe war die Planung einer Aufstockung eines 2-geschossigen Gewerbegebäudes.

Die Lösung ist tatsächlich etwas ungewöhnlich, weil die Aufstockung um rund 2,10 m über den Bestandsbau auskragt. Der simple Grund dafür war, daß der zweigeschossige Bestandsbau statisch nur
eine zusätzliche Etage "vertragen" konnte, die gesetzlichen Abstandsflächen aber damit immer noch nicht ausgeschöpft waren.

Mit der auskragenden Aufstockung konnten wir die Brutto-Grundrissfläche von 695m2 in den Bestandsgeschossen auf 960 m2 bei der Aufstockung vergrößern (also um rund 37 %) und die baurechtlich genehmigungsfähigen Abstandsflächen ausnutzen.

Resultat:
Eine leichte Holzkonstruktion!
Die neue, 26 cm dicke Brettsperrholzdecke liegt auf neuen Ringbalken über der bestehenden, 18 cm dicken Stahlbeton-Dachdecke, welche zwar keine zusätzlichen Verkehrslasten vertragen hätte, aber jetzt als Brandabschottung nach unten gute Dienste leistet.
Die Fassaden- und Dachlasten der Aufstockung werden jedoch über ein Stahlträgerraster in den Bestandsbau abgetragen. Die neue Brettsperrholz Bodenplatte trägt nur sich selbst und die Verkehrslast der
Aufstockung. Sie ist zu den Ringbalken hin verdübelt und mit eingeschobenen Federn sowie mit
X-fix-Verbindern zur Schubübertragung versehen.

Sämtliche Wände der Aufstockung - mit Ausnahme der zwei aussteifenden Treppenhauskerne - sind einfache Pfosten-/Riegel-Konstruktionen, die abgebunden angeliefert und dann verzimmert und versetzt wurden.

Die Dachdecke besteht aus vorgefertigten, ca. 18 m langen, 2,49 m breiten "Pi-Platten", bestehend aus zwei Tragrippen aus Baubuche GL75 und einem Deckenspiegel aus 39 mm dicken KERTO-LVL Platten.

Für die Schubsicherung zwischen diesen KERTO-Platten kommen wiederum sehr flache X-fix-Verbinder zum Einsatz, die speziell aufgrund dieses Bauvorhaben konstruiert und vom Hersteller binnen kürzester Zeit bauaufsichtlich zugelassen wurden!